Themenabend: aus dem Wahlprogramm der AfD Bayern; Landwirtschaft

FELDKIRCHEN-WESTHAM – Die CSU zittert erstmals, Landwirte wollen gemäß „Agrar heute“ zu ca. 25% die AfD wählen:

 

2018_07_26 Markus Plenk referiert über das Thema „Die AfD und die (biologische) Landwirtschaft

 

 

2017_07_24: „Agrarheute“ 25% der Landwirte könnten die AfD wählen?

Die Zeitschrift „agrarheute“ bietet einen ‚Agrar-O-Mat‚ speziell für Landwirte an. Mit dessen Hilfe können die Teilnehmer herausfinden, welche Parteien ihren agrarpolitischen Positionen am nächsten liegt.

Außerdem können die können Teilnehmer auch noch einmal für ihre favorisierte Partei abstimmen: Bundestagswahl 2017: Welche Partei würden Sie wählen?​

Das Ergebnis:

  • CDU/CSU: 35 % (449 Stimmen)
  • AfD: 25 % (323 Stimmen)
  • FDP: 25 % (318 Stimmen)
  • Bündnis90/Die Grünen: 6 % (72 Stimmen)
  • SPD: 3 % (38 Stimmen)
  • Die Linke: 3% (38 Stimmen)
  • Andere: 2 % (25 Stimmen)
  • Wahlverweigerer: 2 % (30 Stimmen)
Schreenshot https://www.agrarheute.com/sites/default/files/styles/ah_galerie_828x620/public/thumbnails/image/politbarometer_juni.jpg

Agrar-heute orakelt:

Die Thesen im Agrar-O-Mat wurden von fünf Parteien (CDU/CSU, SPD, Grüne, Die Linke, FDP) beantwortet. Die AfD hat auf mehrmalige Nachfrage von agrarheute keine Antworten geliefert und ist somit auch nicht im Agrar-O-Mat vertreten.

Umso überraschender ist die Tatsache, dass in unserer agrarheute-Umfrage zur Wahl 2017 25 % der Teilnehmer angaben, AfD zu wählen. Das könnte darauf hinweisen, dass die Wähler ihre Stimme der AfD nicht unbedingt wegen agrarpolitischen Programminhalten geben, sondern aus anderen Gründen.

Laut dem Ergebnis einer von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Auftrag gegebenen Umfrage von Anfang des Jahres, wählten Landwirte, die sich schlecht von der Politik vertreten fühlen, deutlich seltener CDU/CSU, dafür aber häufiger AfD. Dabei fühlten sich nahezu 80 Prozent der Landwirte schlecht oder sehr schlecht von der Politik vertreten, ergab die DLG-Umfrage.

Richtig ist vielmehr, daß es die AfD erst seit 2014 überhaupt gibt. Richtig ist weiterhin, daß die AfD so gut wie keinen einzigen vollbeschäftigten Mitarbeiter hat, der täglich die Fragen von Leuten beantworten kann und dafür bezahlt wird. So kommt es leider, daß die eine oder andere Anfrage nicht beantwortet werden kann.

Auf der anderen Seite wird der Kreisverband Altötting ihren Landwirtschaftsexperten Peter Felser am 24.5. im Landkreis begrüßen und er wird dort für Fragen der Interessierten zur Verfügung stehen.

Peter Felser – Bewerbungsrede zur Aufstellungsversammlung für den Bundestag

 

2017_07_28 Peter Felser im Gespräch mit Landwirtschaftsexperten zum Thema „Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft“

Die AfD Rosenheim und der Arbeitskreis Landwirtschaft des Mittelstandsforums der AfD im Fachgespräch mit Vertretern der verschiedenen landwirtschaftlichen Richtungen zur „Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft in Bayern“.
Moderation: Franz Bergmüller, Wirtschaftsbeauftragter der AfD Bayern.

Die Positionen und Visionen der Fachgäste und der AfD/AK-Landwirtschaft des Mittelstandsforums stellen vor:

  • Für die AfD spricht Peter Felser, Agrarjournalist und Bundestagskandidat aus dem Allgäu.
  • Für die Milcherzeuger spricht Jakob Niedermaier, Milchbauer, Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft MEG mit etwa 30 Mill. kg Milcherzeugung und Gründer der Vermarktung über „Sternfaire Milch“.
  • Für die Biobauern spricht Hubert Steffl, Biobauer und Bäckermeister.
  • Für die Putenerzeuger und Biogasanlagenbetreiber spricht Leo Moser, Biogasanlagenbetreiber und Putenmäster.
  • Franz Bergmüller, Wirtschaftsbeauftragter der AfD Bayern
Der Wirtschaftsbeauftragte der AfD Bayern, Franz Bergmüller, konnte einige interessierte Landwirte und Verbraucher zum Fachgespräch „Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft“ begrüßen! Er erläuterte, dass die AfD vor allem die regional orientierte bäuerliche Landwirtschaft stützen will, indem man einen völlig anderen Ansatz wählt. Die AfD ist gegen die zentralistische Umverteilungspolitik der EU bei den Agrarmitteln und fordert eine Renationalisierung des landwirtschaftlichen Haushaltsbudgets, um sogar die nationalen Unterschiede zwischen den Großbetrieben im Norden und Osten und den Mittel- und Kleinbetrieben zu berücksichtigen. Peter Felser, Agarjournalist und Bundestagskandidat der AfD, betonte, dass für ihn die Reihenfolge Teller-Trog-Tank gelte. Der Lebensmittelproduktion ist Vorrang einzuräumen und die Politik muss für die Landwirte verläßlicher werden. Er erinnerte an den Spruch der ehemaligen Grünen-LW-Ministerin Künast, dass „die Landwirte die Ölscheichs von Morgen seien“! Genau das Gegenteil ist leider der Fall, dass die Landwirte am Gängelband der Handelskonzerne und der Politik hängen, so Felser sehr deutlich! Im Jahr machen cirka 5000 Betriebe zu. Der Bauernverband redet weiter der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik das Wort. Das Agrarbudget wird durch den Brexit unweigerlich sinken. Durch die Null-Zins-Politik steigen selbst die Acker- und Grünlandpreise. Nach der Milchquotenfreigabe haben die Niederlande und Belgien die Milchmenge massiv gesteigert. Peter Felser fordert ein Ende der Russlandsanktionen, da dies auch den Agrarmarkt belastet und politisch kontraproduktiv ist. Er fordert zusammen mit Franz Bergmüller, dass auf Grund einer Vollkostenrechnung Erzeugerpreise bei der Milch fest gesetzt werden müssen, denn die Lebensmittelerzeugung ist eine Daseinsvorsorgeaufgabe des Staates. Beide forderten auch Kartellrechtliche Schritte gegen die Handelsmacht, wo Untererzeugerpreisangebote die Bauern ruinieren!
Jakob Niedermaier, Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft mit über 30 Mill. Kg Vermarktungsmenge und Gründer der „sternfairen Milch“ erläuterte die Situation in der konventionellen Landwirtschaft. 4 % der Fläche ist in der Bioerzeugung, China ist wichtiger Markt für die Milchwirtschaft, die Märkte sind generell stark umkämpft, die Milchmengenerzeugung in Deutschland knapp unter 100 % der Eigenversorgung, 2016 gab es nur 18 Zent in Norddeutschland und 29 Zent in Süddeutschland, was keinesfalls zum Überleben reicht, die neuen Preise sind jetzt für die MEG mit 39 Zent ausgehandelt, aber er rechnet im Frühjahr 2018 schon wieder mit einem Rückgang, 1/3 der Milchmenge der BRD ist bei der EU als Magermilchpulver eingelagert und muss wegen des Verfalldatums auf den Markt gebracht werden, erläuterte Niedermaier.
Wenn der Butterpreis höher geht, sinkt der Absatz und dann wiederum der Milchpreis. Er sieht die LW in der Globalisierung in einem Teufelskreis. Eine Branchenlösung der Marktbeteiligten müsste eigentlich möglich sein, denn 70 % der Molkereien sind Genossenschaften der Landwirte! Bei den Zuckerrohrerzeugern gibt es schon eine sogenannte Branchenlösung, wo die Preise stabil gehalten werden. Die Lösung kann nur ein Mindestpreis mit einer flexiblen Mengensteuerung sein! Abschließend meinte er, dass sich die Bauern in der Politik nicht mehr vertreten fühlen. Den Glyphosateinsatz sieht er mittlerweile auch kritisch! Peter Felser ergänzte, dass laut einer neueren Studie 25 % der Bauern überlegen, AfD zu wählen, zum großen Teil natürlich aus Protest!
Für den Biobauern und Bäckermeister Hubert Steffl ist Getreide die vorrangige Ernährungsgrundlage für weltweit 2,3 Milliarden Menschen und nur so kann die Welternährung sicher gestellt werden. Er dachte auch an die Entwicklungsländer und forderte eine aktive Entwicklungshilfe mit deutschen Facharbeitern vor Ort, um in Afrika Strukturen aufzubauen, die eine Flucht nicht mehr nötig werden lassen aus wirtschaftlichen Gründen und das übervölkerte Europa kann diese Menschenmassen auch nicht aufnehmen! Er forderte weiterhin, dass der Fleischverbrauch gesenkt werden müsse, das Glyphosat verboten werden sollte, da es überall in der Ernährungskette schon nachweisbar ist. Bei Biobetrieben wird der Boden wieder aufgebaut, so Steffl. Die konventionellen können von den biologischen Betrieben und umgekehrt lernen. Die Industrie, die Chemie und die Banken bezeichnete er als „Totengräber der Bauern“! Auf die Globalisierung muss die Regionalisierung als Antwort in der Landwirtschaft kommen! Biogas muss effizienter eingesetzt werden.
Dies war der Übergang zum Biogaserzeuger und Putenmäster Leo Moser. Auch er forderte mehr Verlässlichkeit in der Politik. Manche Biogasanlagen werden schon still gelegt, weil Investitionen auf Grund der mangelnden Sicherheit beim Strompreis nicht mehr getätigt werden können. Biogas kann immer erzeugt werden und produziert Strom und Wärme im Gegensatz zur Windkraft. Er sieht die Zukunft vom Biogas in der Reservebereitstellung für die sonstigen regenerativen Energien, wenn die konventionellen Energieträger auslaufen. Die Biogasanlagen haben in den letzten Jahren sogar den Getreidepreis gestützt.
Die neue Düngeverordnung der EU schädigt unsere Landwirtschaft, kritisierte Moser.
In der Putenmast hat die BRD nur zu 75 % Eigenversorgung! Die EU-Förderung für Polen schädigt dabei Deutschland und die Preise werden dadurch unter Druck gesetzt. Er fordert ganz klar „Faire Bedingungen innerhalb der EU für die Putenmäster“!
Es schloss sich eine rege Diskussion mit den Landwirten und Verbrauchern an.
Das AfD-Mittelstandsforum wird die bäuerliche Landwirtschaft absolut unterstützen.